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Maratón Valencia - 2014
Valencia - Spanien
Marathon 2022 2017 2014
Seniores M
16.11.2014
Läufer Platz M/F Kategorie
03:10:32 Eheim Jürgen 1338 1300 333
Seniores F
16.11.2014
Läufer Platz M/F Kategorie
04:11:37 Seehauser Veronika 8437 626 131
Laufbericht

Inspiriert durch ein spektakuläres Foto vom Startbereich des Valencia Marathon habe ich beschlossen, diesen Marathon irgendwann mal zu laufen.

Hatte heuer meinen Herbstmarathon mit Freunden in Köln schon auf den 14. September geplant. Dies schien mir jedoch viel zu früh für die Beendigung der Marathon Saison 2014. Daraufhin habe ich mich entschlossen, zusammen mit meiner Freundin Veronika nach Valencia zu fliegen.

Die Anreise am Freitag, mit Flug von Bergamo aus, verlief problemlos. Untergebracht waren wir in einem komfortablen Hotel, 5 Gehminuten vom Marathonstart entfernt. Am Samstagvormittag haben wir die Marathonmesse besucht. Diese fand im Museu de les Cienes Principe Felipe statt. Das befindet sich in "der Stadt der Künste und Wissenschaften", die vom valencianischen Architekten Santiago Calatrava entworfen wurde und postmoderne Bauten in einem spektakulären Areal beinhaltet.
Der Start und Zielbereich befindet sich ebenso in diesem Bereich. Somit ist der Valencia Maratón der Marathon der kurzen Wege, wenn man dies bei einem Marathon überhaupt behaupten kann!
Die Messe war gut organisiert. Auf einer Ebene gab es Startnummer und Chip, im unteren Stock haben sich diverse Aussteller mit Information und Verkaufsständen platziert.
Wie üblich verteilten wir Werbeunterlagen für den Brixen Dolomitenmarathon an diversen Orten. Nach Entgegennahme unseres Valencia Marathonshirts, das in den 45,00€ Startgebühren inbegriffen war, sind wir zur Stadtbesichtigung aufgebrochen.
Valencia ist mit fast 800.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Spaniens und hat mit ihrer Altstadt, dem Hafenbereich, wo 2007 der 32. America`s Cup stattfand, der Stadt der Künste und Wissenschaften und dem Oceanografic sehr viel zu bieten.
Nach der obligatorischen Pasta am Abend waren wir schon sehr gespannt auf den Marathon am kommenden Tag. Die Wetterprognosen am Vortag waren mit 13 – 17 Grad gut, allerdings mit Windböen von bis zu 50 km/h nicht ganz ideal.
Am Sonntagmorgen wehte glücklicherweise kaum Wind, dazu strahlte der Himmel blitzblau. Läuferherz was willst du mehr? Habe mich erst relativ spät in den Startblock 2, der von den Drei- bis Vierstundenläufern gefüllt wird, eingefunden. Als sich die Menge in Bewegung setzte, 13.500 Läufer waren angemeldet, blieb mir nichts anderes übrig, als die ersten Kilometern etwas langsamer als geplant zu laufen.
Nach einigen Kilometern führte die Strecke kurzzeitig auf der Formel 1 Strecke, wo von 2008 bis 2012 Rennen stattfanden. Langsam bekam ich mehr Platz und konnte mein gewünschtes Tempo laufen. Die Strecke ist extrem flach, nur einmal gibt es eine kurze leichte Steigung über eine Brücke, ansonsten herrschten optimale Bedingungen. Alle 5 Kilometern gab es gut organisierte Verpflegungsstellen mit Wasser in Halbliterflaschen. Das empfand ich wesentlich praktischer als die üblichen Becher.
Die Temperatur stieg ungefähr bei der Hälfte des Rennens an. Der Kurs des Laufes drehte sich alle zwei bis drei Kilometer, deshalb wechselten sich die Straßen mit viel Sonneneinstrahlung, mit Häuserzeilen, die Schatten spenden, ab. Damit ließ es sich gut laufen.
Sehr viele Zuschauer waren von Anfang an auf der Strecke. Teilweise übersah ich die Kilometerschilder, weil so viele Begeisterte an der Strecke mitfieberten. Im Stadtzentrum war die Hölle los und es machte richtig Spaß. Animo! Animo! rief es von allen Seiten. Mittlerweile zeigte das Thermometer an den Werbetafeln 21 Grad, etwas warm für mich. Feuerwehrtankwagen mit Wasserspritzen standen bereit, gerne nahm ich die Dusche an.
Bei Km 38 angekommen, war die Stimmung fantastisch. Einer Bergetappe der Tour de France gleich, lief ich durch tausende Zuschauer, die applaudieren. Animo! Animo!, Kinder, die abklatschten, da musste ich einfach laufen, auch wenn die Füße noch so brannten.
Und dann der Schlussspurt: die letzten 200 Metern verliefen über auf einen extra für den Marathon aufgebauten Steg, der über die großen Wasserflächen neben den Museu de les Cienes Principe Felipe ins Ziel führt, beidseitig flankiert von voll besetztenTribünen.
Im Ziel wurde mir von einer hübschen Spanierin eine gut gelungene Finisher Medaille umgehängt. Jede Menge Verpflegung gab es anschließend im riesengroßen Zielbereich.
Nach einer kurzen wohlverdienten Dusche im Hotel kehrte ich mit der Kamera ins Zielgelände zurück.
Habe ein paar tolle Aufnahmen für die Vereinshomepage gemacht. Veronika habe ich leider nicht einlaufen sehen, die Anzahl der Finisher war zu groß.
Es hatten sich über 13.500 Läufer angemeldet und 11.500 haben durchgehalten.
Damit gehört Valencia mittlerweile zu den Top10 der teilnahmestärksten Marathons Europas.
Veronika hat mit 4:11:37 eine hervorragende Zeit erreicht, und so wie ich, mit 3:10:32, die persönliche Bestleistung um 2 Minuten verfehlt.
Trotzdem war dies mein bisher schönster Marathonlauf, eine rundum tolle Laufveranstaltung in einer wunderschönen Stadt bei herrlichem Wetter. Es besteht Wiederholungsgefahr.
Abends haben wir am Yachthafen den Sonnenuntergang genossen und auf unser Marathonerlebnis angestoßen.
Am Montag haben wir unter anderem noch das Oceanografic, das Fussballstadion des FC Valencia und die Stierkampfarena besucht, an denen wir am Vortag vorbei gelaufen sind, um schließlich am Dienstag morgen die Heimreise anzutreten.

Jürgen Eheim